Die Linzer Kriminalchroniken geben vieles her: Unerlaubtes Glücksspiel, Raub, Nötigung, Geißelnahmen, Sittlichkeitsdelikte, … und leider auch Morde.
So facettenreich die Stadt ist, so sind es auch die Menschen. Gut und Böse wohnt manchmal Tür an Tür.
In den späten 1970er Jahren begann die Linzer Rotlichtszene aufzublühen. Einige Morde in der Szene schockierten die BürgerInnen. Nichts war jedoch so spektakulär und umstritten wie der Fall Tibor Foco!
Was war geschehen?
1986 wurde mitten im Stadtgebiet von Linz an den Bahngleisen der Westbahn die Leiche von Elfriede H. gefunden. Die junge Frau war erst 23 Jahre alt und hatte zuletzt als Prostituierte gearbeitet. Schnell fiel der Verdacht auf einen gewissen Tibor Foco. Kein Unbekannter und Inhaber des Rotlichtlokals “Bunny-Bar“. Foco war relativ neu in der Szene. Aus gutbürgerlichen Verhältnissen, Motorradrennfahrer, adrett und jung.
Was dann losgetreten wurde ist mit Sicherheit der bekannteste Kriminalfall der Landeshauptstadt. Vielen LinzerInnen ist die Geschichte nach wie vor im Gedächtnis und bekannt.
1987 begann der Prozess. Es wurden insgesamt 77 Zeugen an 20 Verhandlungstagen gehört. Trotz vieler Ungereimtheiten und dem beharrlichen Bestreiten der Tat seitens Foco, wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.
Most Wanted
Foco begann an der Uni Linz Rechtswissenschaften zu studieren. Im Jahr 1995, nach 9 Jahren Haft, gelang ihm von dort die Flucht. Insgesamt 8 Fluchthelfer konnten ausgeforscht werden. Bis heute steht er auf der internationalen “Most-Wanted-Liste”. Der Fall gibt bis heute viele Rätsel auf.